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24.000-Euro-CMS ohne SEO?

Gestern verglich ich in “Süddeutsche gegen SEO” die Suchmaschinenoptimierung von welt.de und sueddeutsche.de und heute versuche ich mal zu ergründen wo das eigentliche Problem bei sueddeutsche.de liegt.

Mir scheint, die Crux an dem SEO-Problem der Süddeutschen steckt in dem verwendetem CMS von Imperia. Hmmm, mal schauen ob das so ist.

Als erstes fiel mir der Preis auf… ;O)

Der Mindestpreis für das CMS liegt bei 24.000 €, ohne “Imperia-Wartung” 360 €/Monat, was u.a. Updates und eine “Reaktionszeit: 2 Werktage” beinhaltet <g> – also ein wirklich wirklich ausgewachsenes CMS.

Das “Imperia-Wordmodul” für 2500 € extra sieht doch sehr nach einer älteren Version von TinyMCE aus – also nur ein Open Source WYSIWYG?

(Alle Preise verstehen sich natürlich zzgl. MwSt.)

Nun gut, genug über die Kosten geschwafelt – große Kunden müssen große Preise zahlen… ;O)

Von “SEO” hat Imperia wohl noch nichts gehört, also die Suche innerhalb der Imperia-WebSite fördert zumindest nichts zu Tage. Eine Suche nach “Suchmaschine” liefert nur Ergebnisse in denen beschrieben wird daß das CMS auch eine interne Suche besitzt, welche auch PDF- und MS-Word-Dokumente finden kann – was nochmal 1000 € extra kostet. Und schließlich, die Suche nach “Suchmaschinenoptimierung” zeigt nur das ein Imperia-Partner auf dem Gebiet SEO tätig ist – dieser Partner benutzt aber das Imperia-CMS nicht selber… ;O)

Laut dem hier arbeiten die Jungs und Mädels der Süddeutschen mit dem Imperia-CMS bereits seit dem 17.06.2003, da sollten sie eigentlich schon so einige SEO-Erfahrungen gemacht haben.

Auf der Seite von Imperia findet man zwar einen Link auf dem “Demo” steht, aber leider führt dieser nur zu Ladefehlern, da die Login-Seite nicht vorhanden ist. Tja, schade, also kann mein Blick hier leider nur relativ oberflächlich sein und nur die WebSites der Imperia-Kunden beleuchten.

Ich schau jetzt nur mal auf einige Kunden in “Medien und Verlage“:
(Zum Teil benutzen die Kunden der Referenzseite das Imperia-CMS nicht, nicht mehr oder zumindest nicht im öffentlichen Internet.)

  • glamour.de
    • Imperia-Version: 7.5.1
    • URL: schlecht, hat keinen Bezug zum Artikel
    • Keywords: gut, verschiedene zum Artikel passende
    • Title-Tag: schlecht, fehlt zum Teil gänzlich
    • Semantik: sehr schlecht, Überschriften sind Grafiken, ALT-Tag ist leer
  • juedische-allgemeine.de
    • Imperia-Version: 5.0218
    • URL: gut, hat einen Bezug zum Artikel
    • Keywords: nicht vorhanden, es wird <META NAME=”IMPERIA–keywords” CONTENT=”… benutzt anstatt <META NAME=”keywords” CONTENT=”…
    • Title-Tag: gut, jede Seite hat einen eigenen Titel
    • Semantik: schlecht, keine H1-, H2-, etc. -Tags
  • kicker.de
    • Imperia-Version: keine Angaben
    • URL: schlecht, hat keinen Bezug zum Artikel
    • Keywords: schlecht, immer die gleichen in gleichen Kategorien, ohne einen Bezug zum Artikel
    • Title-Tag: gut, jede Seite hat einen eigenen Titel
    • Semantik: gut, H1-Tag wird benutzt, H2-Tag aber leider nicht
  • vnr.de
    • Imperia-Version: keine Angaben
    • URL: gut, hat einen Bezug zum Artikel
    • Keywords: gut, haben einen Bezug zum Artikel, könnten aber mehr Keywords sein
    • Title-Tag: gut, jede Seite hat einen eigenen Titel
    • Semantik: gut, H1-Tag wird benutzt
  • wuv.de
    • Imperia-Version: 8.0.9
    • URL: schlecht, hat keinen Bezug zum Artikel
    • Keywords: sehr schlecht, immer die gleichen in allen Kategorien, ohne einen Bezug zum Artikel
    • Title-Tag: sehr schlecht, jede Seite hat den gleichen Titel
    • Semantik: gut, H1-Tag, H3-Tag, etc. wird benutzt

Es sieht so aus als ob die SEO-Qualität von der verwendeten CMS-Version und von dem Template abhängig ist. Bei dem genannten Preis würde ich allerdings als Kunde erwarten das ich auch in Sachen SEO beraten werde und mir die Nachteile schlechter URLs, im Template nicht verwendete semantische HTML-Tags oder das fehlen bzw. die Folgen unpassender Keywords dargelegt wird.

  • Der Aufbau der URLs liegt primär in der Macht des CMS.
  • Da das CMS nur von Imperia vertrieben wird muß man den Schuldigen, für schlechte oder fehlende Verwendung der HTML-Semantik in den Templates, wohl dort suchen.
  • Aber, wenn die Redakteure sich beim angeben von Keywords zu ihren Artikeln keine Gedanken machen und irgendetwas oder gar nichts angeben, dann hilft das beste CMS nichts.

Ich behaupte jetzt mal das die schlechte SEO-Qualität nur zu einem Teil dem CMS selber anzulasten ist. Ich denke aber das Imperia und deren Partner, ihren Kunden etwas mehr die SEO-Prinzipien erklären sollten und dies vor allem – bevor Chefredakteure von großen Zeitungen in der Öffentlichkeit eine SEO-Regulierung fordern.


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